Auf meinem Instagram-Profil Renes Content und auf meiner Internetseite berichte ich offen und ehrlich über meinen Alltag mit einer Behinderung. Viele Menschen sehen von außen vielleicht nur einzelne Momente – ein Foto, ein kleiner Ausschnitt eines Tages. Doch dahinter steckt ein Leben mit vielen Facetten: Herausforderungen, Erfolge, Routinen, Umwege und manchmal auch Situationen, die man niemandem wünscht. Genau darüber möchte ich sprechen.
Warum ich über meinen Alltag berichte
Lange Zeit habe ich gemerkt, dass es wenig echte Einblicke von Menschen gibt, die selbst mit einer Behinderung leben. Oft wird über uns gesprochen, aber nicht mit uns. Deshalb habe ich beschlossen, selbst aktiv zu werden. Ich möchte zeigen, wie mein Leben wirklich aussieht – nicht perfekt, nicht künstlich, sondern real.
Mein Ziel ist es:
- Barrieren sichtbar zu machen, die andere gar nicht bemerken
- Mut zu machen, weil ein erfülltes Leben trotz Einschränkungen möglich ist
- Erfahrungen zu teilen, die anderen helfen können
- Vorurteile abzubauen, indem ich zeige, was ich kann – und was manchmal eben schwierig ist
Wie mein Alltag aussieht
Jeder Tag beginnt für mich mit Routinen, die für viele selbstverständlich sind, aber für mich oft mehr Zeit, Planung und Kraft erfordern. Eine leichte körperliche und geistige Behinderung bedeutet, dass ich manche Dinge langsamer oder mit Hilfestellung erledigen muss. Das heißt aber nicht, dass ich weniger erreichen kann – ich brauche nur andere Wege.
Dazu gehört zum Beispiel:
- genau zu planen, wie ich Termine organisiere
- in stressigen Situationen Ruhe zu bewahren, weil mein Körper schneller an Grenzen kommt
- Hilfe anzunehmen, wenn es nötig ist – auch wenn mir das manchmal nicht leicht fällt
Trotzdem gibt es jeden Tag Momente, die mich stolz machen: Wenn ich eine Aufgabe selbstständig schaffe, wenn etwas klappt, das ich mir vorgenommen habe, oder wenn ich Rückmeldungen von Menschen bekomme, denen meine Beiträge Kraft geben.
Herausforderungen, über die ich offen spreche
Ein Alltag mit Behinderung heißt nicht nur Einschränkungen zu spüren, sondern auch ständig mit Missverständnissen konfrontiert zu sein. Manche Menschen sehen meine Behinderung nicht sofort und gehen davon aus, dass ich alles genauso kann wie sie. Andere sehen sie zu stark und machen mich kleiner, als ich bin.
Ich spreche deshalb bewusst auch über:
- Überforderung im Alltag
- Situationen, in denen ich auf Unterstützung angewiesen bin
- Barrieren im öffentlichen Raum
- Bürokratie, die für Menschen mit Behinderung oft komplizierter ist
- Erwartungen von anderen, die manchmal nicht fair sind
Diese Themen gehören zu meinem Leben dazu. Ich blende sie nicht aus.
Was mir hilft und wofür ich dankbar bin
Trotz der täglichen Herausforderungen gibt es vieles, was mir Kraft gibt. Dazu gehören Menschen, die mich begleiten und unterstützen, aber auch kleine Fortschritte, die ich selbst erreiche. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, auf meine eigenen Bedürfnisse zu achten und meine Grenzen ernst zu nehmen.
Außerdem hilft mir die Struktur in meinem Alltag:
Ich fotografiere gern, arbeite an verschiedenen Medienprojekten, schreibe Texte, engagiere mich für Inklusion und probiere immer wieder Neues aus. All das gibt mir Halt – und zeigt mir, dass ich mehr kann, als manche glauben.
Warum ich meine Erfahrungen teile
Ich wünsche mir, dass Menschen mit Behinderung sichtbarer werden – nicht nur als Problemfälle oder als besondere „Erfolgsgeschichten“, sondern als ganz normale Menschen, die ihren Alltag meistern.
Mit meinen Beiträgen möchte ich:
- aufklären
- Verständnis schaffen
- Austausch ermöglichen
- und zeigen, wie unterschiedlich Behinderung aussehen kann
Ich möchte, dass Menschen, die selbst eine Behinderung haben, sich in meinen Texten wiederfinden. Und ich möchte, dass Menschen ohne Behinderung besser verstehen, wie unser Alltag wirklich aussieht.
Mein Weg geht weiter
Ich lerne jeden Tag dazu. Es gibt Tage, an denen alles leicht fällt – und Tage, an denen ich an meine Grenzen komme. Das ist in Ordnung. Mein Weg ist nicht perfekt, aber er ist authentisch.
Wenn du mich begleiten möchtest, freue ich mich.
Jeder Kommentar, jede Nachricht und jeder Austausch bedeutet mir viel. Gemeinsam können wir mehr Verständnis schaffen und Barrieren abbauen.
Danke, dass du hier bist.
– René Prodell
